Sportpsychologie

Sportpsychologie und mentales Training

 

Der Sieg beginnt im Kopf. Die Niederlage auch. Diese beiden Aussagen beschreiben ein Element der Sportpsychologie: Das mentale Training.

Ich will kurz beschreiben, was „mentale Bereitschaft“ beinhaltet. Ich beginne mit einer für Manche vielleicht irritierenden Aussage. Eine der wichtigsten Begleiterscheinungen des Leistungssports sind Krisen und Niederlagen. Und vor allem der richtige Umgang damit. Du musst wissen, dass es nie den geraden Weg nach vorne gibt. Selbst dann nicht, wenn du dir genaue Ziele gesetzt und entsprechende Schritte für deren Erreichung geplant hast. Du trainierst super und dennoch ist plötzlich eine Teamkollegin besser als du. Oder du verletzt dich. Oder du trainierst zu viel oder falsch. Oder du hast tatsächlich zu wenig trainiert, weil du glaubst, die Erfolge haben sich ohnedies immer eingestellt. Oder du wächst und die Proportionen deiner Extremitäten werden anders und du musst dich auf die neuen Größenverhältnisse einstellen. Plötzlich bist du hinten und nicht mehr vorne.

No breakthrough without breakdown

Dann beginnt der Weg zu deiner eigenen Stärke. Wenn du klug bist und dein Ziel unbedingt verfolgen willst, wirst du beginnen nachzudenken. Was habe ich falsch gemacht und wohin will ich gehen. Dann beginnen die Aufgaben des Gehirns, also die psychologischen Herausforderungen. Die Grundregel ist: Halte durch und verfolge dein Ziel. Durchhalten geht leichter, wenn man sich sagt, dass Entwicklungen Zeit und Ausdauer brauchen. Du weißt aus dem Training, wie oft man ein einzelnes Element üben muss. Und bist enttäuscht, wenn eine Kollegin die Übung schneller und scheinbar leichter zusammenbringt.

Immer der Vergleich mit den Anderen

Der Mensch tritt ständig in Konkurrenz zu den Mitmenschen. Je stärker die Zielsetzung, desto wichtiger wird dein Wissen über deine eigenen Stärken und Kompetenzen. Wer nur auf die anderen Athletinnen schaut, vergisst auf sich. Beginne also deine Entwicklungsbereiche zu definieren! Ich werde… schneller, konkreter, disziplinierter, egoistischer, fokussierter, verantwortungsbewusster, kommunikativer… Nimm zu Beginn nur einen Bereich und setze ihn so schnell wie möglich um. Du wirst sehen, wie schnell das geht. Und dann gehst du den nächsten an.

Selbstvertrauen und mentale Bereitschaft

Ich liebe am Sport die Möglichkeit, dass man jeden Tag sein Selbstvertrauen ein Stück weiter aufbauen kann. Das ist deine Aufgabe, aber auch die der Trainer, Eltern, Freunde und Unterstützer. Deine Aufgabe ist, das umzusetzen, was du dir für diesen Tag vorgenommen hast. Denke darüber nach, wie du es machen wirst. Imaginiere diese Aufgabe. Die Vorstellung dessen, was du tun willst, ist bereits die erste Umsetzung im Gehirn. Die Vorstellungsübung bereitet dich auf die praktische Umsetzung der Übung vor. Auch den Mut und die Selbstüberwindung kannst du dir vorstellen: beobachte deine Körperspannung, deine Energie und gehe mit diesem Fokus in die nächste Übung oder in den Wettkampf.

Schritt für Schritt

Entwicklungen gehen nur Schritt für Schritt. Entwickle auch deine Persönlichkeit weiter. Habe Respekt vor den Mitbewerbern, sei ehrlich, offen, anerkenne die unterschiedlichen Fähigkeiten deiner Kolleginnen. Und habe immer dein Ziel und deinen Plan im Kopf. Mein Leitspruch ist:

Du bist nur gut, wenn du jeden Tag besser wirst.

Zeige, dass du positiv denkst und handelst. Und vor allem: zeige immer den Willen zum Erfolg und trete mit starker Körpersprache auf. Lerne immer Neues, beobachte an anderen, was die besser machen. Setze aber nur das um, was zu dir passt.

In Summe wird, so denke ich, klar, dass du im Hochleistungssport sehr viel Ambition brauchst: Einsatz, Klugheit, Wille, Ausdauer, Kreativität, Konfliktfähigkeit, Ziele umsetzen und vieles mehr. Du kannst kaum irgendwo anders schneller deine Persönlichkeit entwickeln als im Leistungssport. Genieße deine Möglichkeiten. Geh jeden Tag mit diesem positiven starken Gefühl in die Schule und ins Training!

Dr. Alois Kogler

 

 

 

 


 

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