Erlebnisbericht Universiade

Erlebnisbericht Universiade

Wir schreiben den 15. August 2017, es ist ein Dienstag. Der Wecker klingelt um 5Uhr30, ungewöhnlich früh für uns. Wir stehen schon früher als gewöhnlich auf, da wir dem Jetlag entgegenwirken möchten. Uns trennt nur noch ein 12 Stundenflug von Taipei!

In Taipei angekommen wird es gleich ernst. Vom Flughafen geht es direkt ins Dorf, wo alle Athleten untergebracht sind und von dort ohne Pause weiter zum ersten Training. Wir haben keine Zeit zu verlieren, der Zeitplan ist eng. Es bleibt uns nicht viel Zeit um uns an die neuen Umstände zu gewöhnen und diese unterscheiden sich deutlich von denen zuhause. Auf einmal sind wir sechs Stunden voraus, das Klima ist höchst subtropisch, das heißt jeden Tag weit über 30 Grad, eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit und die Halle ist mit asiatischen Geräten ausgestattet mit denen noch niemand von uns Erfahrung hat. Am zweiten Tag findet bereits früh am Morgen das Podiumstraining statt. Die Strapazen der Reise sind noch deutlich zu spüren, doch geben wir unser Bestes und absolvieren die Generalprobe vor dem Wettkampf mit ein paar Schwierigkeiten.

Es ist Sonntag der 19. August. 12Uhr Ortszeit. Es wird ernst für uns. Wir starten am Pauschenpferd, dem Zittergerät eines jeden Turners, in den Wettkampf und liefern 4! sturzfreie Übungen ab. Weiter geht es an die Ringe, meinem Paradegerät, die Nerven liegen blank, mein Auftritt muss mir einfach perfekt gelingen. Xandi zeigt seine Übung sicher und ohne Fehler. Auch unsere Vorarlberger Teamkollege Matthias turnt durch. Nun kommt mein Auftritt und er gelingt, ich kann meine Übung sicher und sauber präsentieren. Am Schluss werde ich mit 14.500 Punkten belohnt. Die beiden nächsten Geräte Sprung und Barren verlaufen ruhig und souverän. Nur dann kommt das Reck. Wir gehen auf volles Risiko und zeigen alle drei Übungen mit Höchstschwierigkeiten. Das gesamte Team zeigt sowohl einen Kovacsalto (Salto über die Stange zum Wiederfangen), als auch einen Kolman (Salto mit Längsachsendrehung über die Stange zum Wiederfangen). Ich mache den Anfang, schaffe es jedoch leider nicht mehr die Stange nach dem Kolman zu fassen und muss das Gerät frühzeitig verlassen. Matthias beweist wieder einmal Nervenstärke, hängt alle Flugteile und bringt auch den Abgang sicher in den Stand. Nun ist Xandi an der Reihe. Er fängt stark an, kann sowohl Kovacs als auch Kolman sicher an die Stange bringen, muss jedoch leider nach einem Tkatchev das Gerät verlassen. Das Risiko wurde somit leider nicht belohnt. Etwas niedergeschlagen vom Reck sammeln wir noch einmal die verbliebenen Kräfte und beendeten den Wettkampf ohne weitere Probleme am Boden.

Schlußendlich wurde es der 15. Rang mit dem Team, Xandi erreichte den 33. Rang am Boden und ich konnte mich über den 13. Rang an den Ringen freuen.

 

Nach dem Wettkampf fanden wir noch kurz Zeit uns ein wenig mit der asiatischen Kultur vertraut zu machen. Die Zeit war jedoch beschränkt, da wir unser Training nahtlos fortführen mussten, weil noch weitere Wettkämpfe in dieser Saison anstehen. Anfang September findet die zweite Qualifikation für die Weltmeisterschaft statt. Dort werden sich Severin Kranzlmüller, Matthias Schwab und Xandi noch ein heißes Rennen um das Ticket des besten Mehrkämpfers liefern. Ich konnte mich bereits für die WM qualifizieren und werde als nächstes nach Bulgarien zu einen Weltcup fahren.

Vinzenz Höck

 

 

 

 

 

 


 

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